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Noch vor ein paar Wochen war ich mit der Prüfungsvorbereitung beschäftigt.
Nun ist es die Vorbereitung aufs Studium, die mich auf Trab haltet.
Vielleicht ist es auch einfach die Überforderung mit der plötzlich zu viel freien Zeit, die mich zu weiteren Beschäftigungen treibt ^^.

In diesem Artikel offenbare ich dir, wie ich mich mental und organisatorisch aufs kommende Studium vorbereite und mit welchen Stolpersteinen ich mich auseinandersetze.

Ich habe nun schon einige Aus- und Weiterbildungen durchlaufen. Also sollte ich mit dem Lernen und der Organisation wohl schon etwas vertraut sein. Und doch ist jedes dieser Kapitel immer wieder von Neuem zu betrachten und in sich verschieden. Und keines dieser Kapitel war ein Hochschulstudium. Daher gehe ich vorsichtshalber mal auf Feld eins zurück. Nicht zuletzt rechne ich auch damit, auf die eine oder andere Überraschung zu stossen.
Bis anhin bin ich mit der «Spontan-Strategie» sehr gut gefahren. Das heisst, ich habe spontan entschieden, wann ich was lerne. Eine Ausnahme war die zuletzt durchlaufene Prüfungsphase. Hier hatte ich, insbesondere für die letzten Wochen, einen Plan. Zuvor eigentlich nicht. Ich verliess mich voll und ganz auf meine Intuition. Hat gut funktioniert.
Obwohl ich im Lebens- und Berufsalltag ein sehr strukturierter Mensch bin, der gerne gut vorausplant, haut das bei zwei Bereichen so nicht hin: Lernen und Trainieren nach Plan hat bis anhin nicht funktioniert. Immer wieder probiert und immer wieder gescheitert.
Ich entscheide gerne spontan und nach dem momentanen Befinden, was und wie ich am jeweiligen Tag trainiere. Zudem kommen doch immer wieder nicht eingeplante Ereignisse dazwischen, die den Plan durcheinander bringen. Das schmeisst mich dann auch aus der Bahn und dann klappt sowieso nichts mehr.
Doch ich gehe mal stark davon aus, dass diese Spontaneität während dem Studium etwas in die Bahn gelenkt werden muss. Zumal es ein Fernstudium ist, das konstant viel Selbstdisziplin und Organisation benötigt. So bin ich derzeit gerade dabei, mir einen groben Wochenplan mit den einzelnen Tagestätigkeiten aufzustellen. Bis anhin war es so, dass ich Zeiten, die nicht verplant waren, zum Lernen nutzte. Nun wird es so sein, dass ich die Lernzeiten zuerst einplane, und den Rest drum rum aufbaue. Das weil ich weiss, dass ich sehr, sehr viel Lernzeit benötigen werde und viele andere Aktivitäten runterfahren muss. Sobald ich das Studienmaterial, also die ersten Module, freigeschaltet bekomme, werde ich auf Basis des Wochenplans einen entsprechenden Modul-Lernplan erstellen, in dem festgelegt wird, wann und wie ich welches Modul bearbeite.
So viel zum Thema «Planen».

Auch wenn es seit der Entscheidung zu diesem Schritt stets im Hinterkopf rumschwirrt, realisiere ich doch erst seit Kurzem, dass in wenigen Wochen ein neues Kapitel anfängt. Ich war davor wohl einfach noch zu sehr mit den Prüfungen beschäftigt.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich darauf freue und doch begleitet mich auch stets ein sehr grosser Respekt davor. Was, wenn ich dieser Belastung nicht standhalten kann? Was, wenn ich gewisse Module (z.B. Statistik) einfach nicht greifen kann? Was, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis den ganzen Plan durcheinander wirft? Solche Fragen tauchen ständig auf. Und doch verabschiede ich sie gerne wieder, in dem ich versuche, die Situationen nacheinander Schritt für Schritt anzugehen.
Ich bin dabei mich auf die kommenden Jahre gut einzustellen. Mein Gefühl sagt mir, dass es die absolut richtige Entscheidung war und dieses Gefühl soll mich begleiten. Es ist mein Anker. Auch wenn Schwierigkeiten auftauchen, ich werde diese bewältigen, weil ich weiss, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die mentale Arbeit hilft enorm. Auch die Gespräche mit dem Umfeld stützen. Der Austausch mit Menschen, die schon ein Studium hinter sich gebracht haben, ist wertvoll. Sie können von ihren Erfahrungen berichten, bieten einen Denkanstoss und Inspiration.
Zudem erlaube ich mir, den einen oder anderen Mentor zu angeln. Bin mir nicht sicher, ob sie schon etwas von ihrem Glück wissen 😛

Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung habe ich nochmals die eine oder andere tolle Lernstrategie kennengelernt, die ich bestimmt auch fürs Studium anwenden werde. Auch diesbezüglich möchte ich vorbereitet sein. So habe ich mich mal hingesetzt und reflektiert, mit welchen Strategien ich gut gefahren bin und welche mir nicht so zugesagt haben. Im Anschluss habe ich die Schlüsselstrategien rausgeschrieben, um dann fürs jeweilige Modul entscheiden zu können, mit welcher/n Lernmethode(n) dieses bearbeitet wird.

Bis auf die zusätzliche Fachliteratur in Form von Büchern und meiner selbst erarbeiteten «Psychobibel», die aus Modul entsprechenden Factsheets besteht, wird das Studium komplett digitalisiert sein. Die Studienskripte werden alle übers Tablet oder über den Lap-Top bearbeitet.
Willkommen in der Welt der Digitalisierung.
Auch mit diesem Gedanken musste ich mich zuerst anfreunden. Ich habe nun mal gern ein Papier in der Hand.
Aber hey, das ist die Zukunft und die Bäume danken es.
Aufgrund dieser Tatsache führte die Vorbereitung nicht am Weg an der Anschaffung eines geeigneten Tablets vorbei.
Dieses ist mittlerweile studigerecht eingerichtet. Um unnötige Ablenkung zu vermeiden, habe ich dort lediglich das Relevanteste fürs Studieren drauf.
Bin gespannt, wie es hinhaut.
Es hat den grossen Vorteil, dass alles in einem Gerät steckt und somit auch nicht viel rumgeschleppt werden muss. Dies macht auch das Reisen zu den Präsenzveranstaltungen etwas leichter.
Der Lap-Top bzw. das entsprechende Netzwerk und die Tools sind ebenfalls schon eingerichtet und strukturiert. Mir war oder ist es sehr wichtig, dass von Beginn an eine klare Struktur besteht, um den Überblick zu wahren und so keine Zeit mit unnötigen Strapazen zu verlieren. Möglich, dass gewisse Dinge umorganisiert werden müssen. Das wird sich dann wohl im Laufe der Zeit zeigen. Also gilt auch hier: Flexibel bleiben und nicht stur im Tunnel verharren.

Pro Semester sollten wenn möglich, jeweils fünf Module erarbeitet werden, wenn man die Regelstudienzeit im Bachelor von 36 Monaten einhalten möchte. Daher habe ich den Modulplan schon etwas genauer studiert und erste Entwürfe gestaltet, wie er übers gesamte Studium aussehen könnte. Die Pflichtmodule sind natürlich vorgegeben. Die Vertiefungs- und Wahlmodule können frei gewählt und geplant werden. Auf dieser Grundlage habe ich mir in einem nächsten Schritt eine Bücherliste mit der Pflicht- und Empfehlungsliteratur zusammengestellt. Einige davon werden bestimmt bei der Onlinebibliothek von der Hochschule zu beziehen sein, andere, von denen ich weiss, dass sie immer wieder gebraucht werden, bestelle ich im Buchhandel. So wird auch der Hunger meiner kleinen inneren Leseratte gestillt :). Diejenigen fürs erste Semester stehen bereits im Bücherregal oder finden immer wieder den Weg in meine Hände.
Jedes Modul wird am Schluss mit einer Prüfungsleistung abgeschlossen. Klassische schriftliche Klausuren gibt es nur sehr wenige. Es werden vornehmlich kleinere schriftliche Arbeiten wie eine Hausarbeit, eine Fallstudie, Einsendeaufgaben oder dergleichen sein. Im Extremfall habe ich also pro Semester fünf schriftliche Arbeiten, die ich einzureichen habe. Ehrlichgesagt macht mir das etwas Angst. Obwohl ich sehr, sehr gern schreibe, kann es nicht mit dem Schreiben eines Blogartikels verglichen werden. Die Arbeiten müssen wissenschaftlich aufbereitet sein.
Im Umkehrschluss bin ich auch froh darüber, weil ich den ganzen Stoff viel besser, länger und schneller verstehe, wenn ich ihn verschriftlichen kann, als wenn er für eine klassische schriftliche Klausur erarbeitet wird.
Aufgrund dessen ist es mir bewusst, dass ich die kommenden paar Jahre andersweitig schriftliche Tätigkeiten aufs Minimum reduzieren muss. Zum einen weil ich alles mögliche an Ablenkung reduzieren muss und zum anderen weil die Freude am Schreiben bestehen bleiben soll, was bei zu viel Schreibarbeit ins Gegenteil kippen könnte.
Zudem steht mir parallel zum Studium noch eine grössere Aufgabe vom Verfassen zweier Diplomarbeiten für die aktuelle Ausbildung bevor. Diese müssen spätestens im August nächsten Jahres abgegeben werden.
Es bleibt also im ersten Jahr nicht wirklich viel Puffer übrig für einen Hobbyblogger.
Wohl oder übel.

Was mir in der Vorbereitung ebenfalls als wichtig erscheint, ist der soziale Aspekt.
Regelmässig habe ich mit meiner besseren Hälfte über die kommenden Jahre gesprochen. Wir haben uns dafür sensibilisiert, dass ich mich in Zukunft oftmals zurückziehen muss, um zu lernen. Dass ich vielleicht nicht immer an jedem Familientreffen dabei sein werde, weil ich vielleicht gerade an einer Präsenzveranstaltung bin oder an einer Arbeit schreiben muss.
Auch kommunizierte ich meinem Umfeld, dass eine allfällige Ablehnung auf ein Treffen nichts Persönliches ist, sondern seinen Grund hat.
Es ist mir sehr wichtig, dass die Familie und die Freunde hinter solch einem Projekt stehen. Ohne ginge es gar nicht. Und gerade deshalb scheint eine klare Kommunikation das A und O zu sein.

Last but not least: Studium und chronische Kopfschmerzen/Migräne…..
Auch ein Thema, was mir noch immer etwas Grummeln bereitet und ich weiss ehrlichgesagt nicht so recht, wie ich mich diesbezüglich am besten vorbereiten soll. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das einfach auf mich zukommen lassen soll und ganz nach meiner Intuition handle, wenn es die Situation verlangt. Dennoch kann auch hier mental am Leistungs- und Erwartungsdruck gearbeitet werden.
In einer stressigen Zeit kann der Mensch sich selbst noch mehr unter Druck setzen, in dem er Gedankenmuster, Glaubenssätze und Bewertungen zulässt, die die Spirale vertiefen. Das verursacht noch mehr Spannung und führt zu Schmerzen. Ich erinnere mich immer wieder daran, dass es auch einmal okay ist, eine Prüfungsleistung nicht mit der Bestnote abzuschliessen. Auch wenn ich mich etwas schwer damit tue, weil ich das was ich abliefere, wirklich gut abliefern will, scheint es im Zusammenhang mit den Schmerzen eine von vielen Varianten zu sein.

Alles in allem gilt doch sowieso: Überraschungen zulassen.
Obwohl ich möglichst gut vorbereitet starten möchte, versuche ich stets die Offenheit und Flexibilität für Überraschungen zu behalten. So kann ich einen kühlen und bewussten Kopf bewahren, wenn mal etwas anders kommt, als gedacht – und das wird so kommen, bestimmt.

Ready to rumble!

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